00:00:00: "Eine seltsam dunkle Arbeiterstadt mit tausenden von Schornsteinen"
00:00:08: ...so beschrieb die berühmte Dichterin Else Lasker-Schüler ihre Heimatstadt im Drama "Die Wupper". Mit ihrer drastischen Schilderung der Lebenswirklichkeit zu Beginn des Industriezeitalters hat sie nicht übertrieben.
00:00:21: Das Wuppertal war im 19. Jahrhundert eine graue Stadt, und es herrschte große Armut unter den Arbeitern. Für kleine Lichtblicke sorgte das 1853 eingeführte "Elberfelder System".
00:00:32: Dieses ehrenamtliche Fürsorge-Modell machte später deutschlandweit Schule. Das Ehrenamt macht übrigens noch heute vieles im Tal möglich.
00:00:41: Ohne die engagierten Bürger gäbe es weder die Nordbahntrasse, die als Rad- und Wanderweg auf einem ehemaligen Schienenweg die Stadt von Ost nach West durchzieht und dabei herrliche Ausblicke bietet, noch das Kultur- und Begegnungszentrum Utopia-Stadt, das in einem alten Bahnhof direkt an der Trasse zu Hause ist.
00:01:00: Düster ging es damals auch am Arrenberg hier unter uns zu. Heute ist das Viertel als in weiten Teilen klimaneutrales Quartier ein Beispiel dafür, dass die alten Narben der Industrialisierung verheilen. Für das moderne Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten mit einem Co-Workings-Space auf dem Elba-Gelände, würde Else sicher ganz andere Worte finden...